
reduce, reuse, recycle
Umbaukultur statt Abrissbirne
Was macht man mit einem ehemaligen Krankenhaus? Diese Frage hat sich eine geschockte Region gestellt, nachdem klar wurde, dass die Klinik Mutterhaus-Ehrang (ehem. Marienkrankenhaus) mit rund 160 Betten und sieben wichtigen Fachabteilungen nicht fortbestehen wird, sondern in den Mutterkomplex in Trier Stadt integriert wird. Über ein strukturiertes Bieterverfahren wurde bundesweit nach Investoren gesucht, die sich dieser großen Aufgabe annehmen: Rund 10.000 Quadratmeter suchen eine neue Nutzung und einen Entwickler, der erfahren genug ist, um sich an diese Aufgabe heranzutrauen.
Wir trauen uns! Mit unserer Quartiersmanufaktur (ein Unternehmen der vierviertel mit zwei weiteren Partnern) haben wir uns die gleiche Frage gestellt und ein Konzept entwickelt, ein Gebot abgegeben und am Wettbewerbsverfahren teilgenommen. Sehr zu unserer Freude haben wir den Zuschlag erhalten!
Jetzt gilt es den Strukturwandel zu gestalten und die Situation als Chance für die Region zu nutzen.
Unser Konzept sieht ein multifunktionales Gebäude vor, das einerseits ein breites Spektrum unterschiedlicher Wohnungstypologien bietet. Dabei bleiben wir unserem Motto treu: In erster Linie geht es um die Schaffung von bezahlbarem, preisgünstigem und mietpreisgedeckeltem Wohnraum mit Fokus auf junge Familien. Das Ganze ergänzen wir mit einem breiten Angebot rund um das Thema Service-Wohnen für Senioren. Auch das große Spektrum von inklusiven Angeboten ist ein weiterer wesentlicher Baustein, sodass auch Sonderwohnprojekte für Menschen mit Unterstützungsbedarfen entstehen werden, die das Projekt bereichern werden.
Nicht zuletzt wird andererseits auch die ehemalige medizinische Versorgungsfunktion wieder am Standort etabliert werden. Angebote aus dem Gesundheitswesen, also Hausärzte, Fachärzte, Zahnärzte sowie ergänzende sekundärmedizinische Einrichtungen werden am Standort gebündelt werden, um eine medizinisch und gesundheitliche infrastrukturelle Verbesserung für den gesamten Stadtteil Trier-Ehrang zu erreichen.
Der überwiegende Teil der Gebäudesubstanz bleibt nach einer Komplettsanierung erhalten. Die Revitalisierung der Bausubstanz und die damit einhergehende Wiedereingliederung in den Stoffkreislauf (reduce, reuse, recycle) ist dabei unser Grundgedanke. Statt tausende Tonnen Abbruchmaterial zu erzeugen und mit neuem Beton noch mehr CO₂ zu verursachen, steht hier der Klimagedanke im Vordergrund.
Eine große Aufgabe in allen Belangen. Wir sind bereit dafür! Der Kaufvertrag ist unterschrieben und die Planung hat begonnen.